Hallertauer Zeitung 05.06.2021
Sport ist so vielfältig wie das Leben. Als generationenübergreifender Mehrspartenverein bietet der TSV Mainburg ein entsprechend breites Spektrum. Das Element Wasser spielt in fast allen Sportarten eine Rolle. Ohne das „Sportgerät“ Wasser könnten weder Schwimmer, Triathleten noch Taucher ihrer Freizeitbeschäftigung nachgehen. Aber auch für alle anderen Sportlerinnen und Sportler ist die Bewegung im nassen Element ein ganzjährig wichtiger Trainingsbestandteil.
Neben Laufen und Radfahren, zählt das Schwimmen zu den effektivsten Möglichkeiten die eigene Grundlagenausdauer zu trainieren. Es fördert so die allgemeine Entwicklung des Gesundheitszustandes und wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus, verbessert die Sauerstoffaufnahmefähigkeit, steigert die Stress-Resistenz und verringert das Verletzungsrisiko.
Im Frühling/Sommer ist das Mainburger Freibad die lokale Anlaufstelle für Schwimmer. Bisher war die Lehrschwimmhalle des Landkreis Kelheim (landläufig das „Mainburger Hallenbad“) das entsprechende Gegenstück für die kalten Herbst- und Wintermonate. Das Gebäude, vor allem die darin befindliche Technik, sind in die Jahre gekommen. Dieser Umstand wurde in den vergangenen Jahren mehr und mehr spürbar. Insbesondere als das Hallenbad nach der Sommersaison 2018 nicht mehr geöffnet wurde, hat der Vereinssport und die Öffentlichkeit einen Vorgeschmack darauf bekommen, was es heißt, ohne winterliche Schwimmmöglichkeit auskommen zu müssen. Die vorgenannten sportlichen Aktivitäten, aber auch der darüber hinaus gehende öffentliche Badebetrieb für alle Bürgerinnen und Bürger, wurde eingestellt. Für den Vereinssport (aber natürlich auch für alle anderen Wasserbegeisterten) hieß es plötzlich nach Alternativen zu suchen. Wenn jedoch das notwendige Sportgerät nicht zur Verfügung steht, ist das nur bedingt möglich.
Die Bereitstellung, der Betrieb und der Erhalt einer öffentlich nutzbaren Sportstätte ist mit hohen Kosten verbunden. Eine Kostendeckung nicht kalkulierbar. Das ist uns Sportlerinnen und Sportlern absolut bewusst. Dennoch ist ein öffentlich nutzbares Hallenbad für eine Stadt wie Mainburg sinnvoll und wünschenswert. Die vielfach angeführten Ausweichmöglichkeiten in umliegende Hallenbäder sind aus Sicht des Vereinssport nur bedingt möglich und praktikabel. Auslastung, Bahnbelegung, Anfahrt und weitere Faktoren stehen einem geregelten Sportbetrieb entgegen. Daher sind wir auch dankbar, dass der Landkreis die Nutzung der Lehrschwimmhalle in Mainburg für den Vereinssport und die Öffentlichkeit in den vergangenen Jahrzehnten ermöglicht hat.
Aktuell sind wir jedoch an einem Punkt angelangt, an dem es wohl in vielerlei Hinsicht ums Ganze geht. Es müssen weitreichende Entscheidungen getroffen werden. Für oder gegen ein „Mainburger Hallenbad“. Und im weiteren Verlauf, ob eine zukünftige Lehrschwimmhalle weiterhin für den öffentlichen Badebetrieb geöffnet wird oder nicht. Mit dieser Entscheidung verknüpfen sich teils tiefgehende Schicksale einzelner Sportlerinnen und Sportler. Aber auch die Existenz ganzer Abteilungen im TSV Mainburg steht und fällt mit den weiteren Verhandlungen zwischen der Stadt Mainburg und dem Landkreis Kelheim.
An dieser Stelle möchte ich betonen, dass es sich für uns durchaus so darstellt, dass die Stadtverwaltung sowie die Mainburger Stadträte wohl unisono „für“ ein Mainburger Hallenbad plädieren und sich auch dafür in entsprechender Form einsetzen. Auch wenn der Weg zum Ziel bzw. die manchmal hierfür notwendigen Formulierungen, nicht immer einen gemeinsamen Konsens finden. Letztlich liegt dem Landkreis seitens der Stadt Mainburg nun ein entsprechendes Angebot zur anteiligen Übernahme der Betriebskosten in Höhe von 41.000 Euro sowie zur Beteiligung an einem Neubau mit geschätzten 3 Millionen Euro vor. Wir ersuchen daher alle am Entscheidungsprozess Beteiligten, nach Lösungswegen zu suchen, die Lehrschwimmhalle in Mainburg zu erhalten und diese auch weiterhin für den Vereinssport und die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die hierfür notwendigen Schritte sind auf den Weg gebracht. Es liegt nun an den Gesprächspartnern im Sinne der Sache, zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger und zukünftiger Generationen zu entscheiden